Inhalt

Reichsfreie Stadt Nordhausen

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Name der Stadt Nordhausen im Jahr 927 für eine Burganlage des Königs Heinrich I. Zwei Jahre darauf vermachte er seiner Gemahlin Mathilde Nordhausen als Wittum. Als Witwe gründete sie hier einen Damenstift, in dessen Umfeld eine Marktsiedlung entstand, die als Keimzelle der späteren Stadt Nordhausen gilt. 1220 wurde Nordhausen zur freien Reichsstadt erhoben. Von den bisher 57 nachgewiesenen ursprünglichen Rolandorten ist Nordhausen der einzige, der im Mittelalter reichsfrei war. Im Südharz gelegen, ist Nordhausen das Tor zum Harz. Die Vielfalt an Kunst und Kultur sowie die herrliche Umgebung verleihen der Stadt einen besonderen Charme. Mit dem digitalen Gästeführer erkundet man ganz individuell die historische Altstadt, passiert die 7 Wunder von Nordhausen – darunter den Roland – und lernt zahlreiche Treppenkäfer kennen. Verpassen sollte man auch nicht den Rundumblick über die Stadt vom Petriturm, die Verkostung eines Echten Nordhäuser Doppelkorns und die kurvenreiche Fahrt in den Harz mit den dampfenden Lokomotiven der Harzer Schmalspurbahnen.

Roland mit Königskrone

Die Existenz des Nordhäuser Wahrzeichens ist erstmals im Jahr 1411 durch ein Wasserzeichen sowie einen Eintrag ins Ratsbuch „vom eckhause am steinwege ein ruland...“ belegt. Bereits seit 1717 existiert der Roland in seiner heutigen Form. Das Original, das aus einem Eichenstamm herausgeschnitzt und sparsam bemalt wurde, befindet sich seit 2000 im Neuen Rathaus. Die an der Südwestecke des Alten Rathauses befindliche Statue ist eine Kopie aus Holzimitat (Epoxydharz) und erstrahlt in kräftigen Farben. Mit der rechten Hand umfasst der Nordhäuser Roland sein Eisenschwert, mit der linken hält  er seinen Schild. Der auf gelbem Untergrund abgebildete gekrönte schwarze Adler trägt Symbolcharakter und steht für die enge Verbundenheit der Stadt mit ihrem Kaiser. Ein goldfarbener Pelikan mit seinen Jungen ziert die haubenartige Überdachung des Rolands. Dieser Pelikan, der seine Jungen mit Blut füttert, galt ursprünglich als Symbol der Mutter, die ihre toten Jungen mit ihrem Blut zum Leben erweckt (im sog. Physiologus). Später ist dies auf den Opfertod Christi übertragen worden.

Tipp - Nordhäuser Rolandsfest

Seit 1955 wird alljährlich zu Ehren des Nordhäuser Wahrzeichens das Nordhäuser Rolandsfest am zweiten Wochenende im Juni begangen. Mit diesem Fest wird an drei Tagen auf drei Bühnen in der gesamten Innenstadt die Unversehrtheit des Rolands während der Bombardierungen im April 1945 zelebriert.